Flossenschlagtechniken

(GUE Fundamentals)

In der "normalen" Tauchausbildung wird auf Flossenschlagtechniken in der Regel wenig eingegangen. Die meisten Taucher nutzen deshalb intuitiv den sogenannten Flutter-Kick, der im Wesentlichen dem Kraul-Beinschlag der Schwimmer entspricht. Es gibt jedoch noch eine ganze Menge weiterer Flossenschlagtechniken, die beim Tauchen Vorteile haben können. Einige von ihnen möchte ich hier vorstellen. Die Bewegungsabläufe kann man sich am besten live oder in einem Film ansehen, deshalb habe ich einige kurze Videos hier eingestellt.

Flutter-Kick, Kraul-Beinschlag

Frog-Kick
Frog-Kick
Modified Flutter-Kick
Modified Flutter-Kick

Der Flutter-Kick ist der am häufigsten genutzte Beinschlag unter Tauchern. Wenn er richtig ausgeführt wird, werden die Flossen am gestreckten Bein mit einer Bewegung aus der Hüfte auf- und abwärts bewegt. Dieser Beinschlag wirkt sehr effektiv. Besonders wenn schnell geschwommen werden soll, ist er gut geeignet (z. B. gegen Strömung). Beim Tauchen dicht über dem Grund hat er den Nachteil, verstärkt Sediment aufzuwirbeln, besonder wenn einen Abhang hinab getaucht wird. Durch die auf- und abwärts bewegten Flossen gehen die Verwirbelungen des Flossenblatts nach oben und nach unten weg. Besonders bei schlechtem Trim treffen die Wirbel auf den Untergrund und können rasch die Sicht verschlechtern. Von GUE-Tauchern wird der Flutter-Kick deshalb nur selten eingesetzt.

Frog-Kick, Brust-Beinschlag

GUE-Taucher verwenden meistens den Frog-Kick. Er wird sehr ähnlich wie der Beinschlag beim Brustschwimmen ausgeführt. Die Unterschenkel sind allerdings nach oben abgewinkelt, und die Flossen werden waagerecht gehalten. Dadurch haben sie einen großen Abstand zum Untergrund. Sie werden hierbei nicht auf und ab bewegt, sondern seitlich. Die entstehenden Wirbel gehen dadurch nach hinten und leicht nach oben weg, wo sie normalerweise keinen Schaden anrichten können. Mit ein wenig Übung ist der Frog-Kick sehr effektiv und kraftsparend. Sein Nachteil ist, dass er zu den Seiten hin recht viel Platz braucht. Unter engen Bedingungen (z. B. in Wracks oder engen Höhlen) kann man also seitlich mit den Flossen anstoßen oder ihn eventuell gar nicht benutzen. Ansonsten könnte man den Frog-Kick auch als den Standardbeinschlag der GUE-Taucher bezeichnen.

Der Frogkick von der Seite und von hinten gesehen.

Modified Frog-Kick, modifizierter Brust-Beinschlag

Der Frog-Kick kann mit unterschiedlich großen Bewegungen ausgeführt werden. In engen Räumen kann man z. B. sehr kleine Bewegungen machen, um nicht anzustoßen. Sie kommen dann hauptsächlich aus den Fußgelenken. Man bezeichnet das dann als Modified- oder Minor Frog-Kick.

Modified Flutter-Kick, modifizierter Kraul-Beinschlag

Beim Modified Flutter-Kick werden die Unterschenkel nach oben abgewinkelt, und auch die Flossenspitzen zeigen nach oben. Mit dieser Beinstellung wird ein Kraulbeinschlag ausgeführt, dessen Wirbel nicht nach oben und unten gehen, sondern mehr nach hinten und etwas nach oben. Er wirbelt deshalb nicht so viel Sediment auf, wie der normale Flutter-Kick. Bei Umgebungsbedingungen, in denen wenig Platz zu den Seiten herrscht (z. B. in Wracks oder engen Höhlen), wird dieser Beinschlag von GUE-Tauchern benutzt.

 
Der Modified Flutter-Kick.

Back-Kick, Rückwärtsschwimmen

Fast niemend weiß, dass man mit den richtigen Flossen und der richtigen Technik auch rückwärts schwimmen kann. Zugegeben, es erfordert relativ viel Übung und eine gute Anleitung, aber dann ist es kein Problem. Die Bewegungen sind mit Worten schwer zu beschreiben, es ist wesentlich besser, es sich zeigen zu lassen (von einem der es kann oder auf einem Film). Im Prinzip sind die Beinbewegungen ähnlich denen des Frog-Kicks, nur rückwärts. Beim Back-Kick wird der Rücktrieb mit der Flossenoberseite, dem Unterschenkel und der schmalen Seite der Flosse beim Heranziehen des Beins erzeugt. Es versteht sich von selbst, dass die Hände dabei nicht zu Hilfe genommen werden!

 
Rückwärtsschwimmen mit dem Back-Kick.

Der Backwards-Kick ist übrigens nicht dafür erfunden worden, Tauchgänge rückwärts schwimmend zu unternehmen, sondern um sich im Wasser positionieren zu können. Beim Fotografieren kann er zum Beispiel sehr wichtig sein, um den Abstand zum Motiv zu vergrößern oder um zu verhindern, dass einen die Strömung gegen ein Riff treibt.

Helicopter-Turn, Drehen auf der Stelle

Der Helicopter-Turn dient zum Wenden auf der Stelle, ohne die Hände zu benutzen. Vielleicht sollte er besser Kettenfahrzeug-Turn heißen, denn im Prinzip machen die es genau so. Will man sich rechtsherum drehen, so wird mit dem linken Bein ein normaler Frog-Kick und mit dem rechten Bein ein Back-Kick gemacht. Das hört sich kompliziert an, ist es aber nicht, wenn man es mal gemacht hat. Wenn man es im Wasser ausprobiert, kommt man relativ schnell dahinter, wie es geht. Das Ziel ist, sich komplett (360°) um seine Hochachse drehen zu können und dabei auf der Stelle zu bleiben (und Trim und Tarierung zu halten, versteht sich...).

 
Der Helicopter-Turn.

Alle hier genannten Flossentechniken sind Bestandteil einer Fundamentals Ausbildung bei GUE. Natürlich müssen bei allen Übungen immer Trim und Tarierung im Rahmen bleiben.

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