Kommunikation

(GUE Fundamentals)

Beim Tauchen im Team ist Kommunikation sehr wichtig, gestaltet sich unter Wasser aber nicht immer einfach, da man ja nicht sprechen kann. GUE-Taucher benutzen deshalb verschiedene Arten von Zeichen und Signalen, von denen einige im Folgenden erläutert sind. Hier sind natürlich nicht alle möglichen Zeichen wiedergegeben, sondern nur die Wichtigsten.

Handzeichen

Handzeichen sind die unter Tauchern am häufigsten gebrauchten Kommunikationsmittel. Die von GUE-Tauchern verwendeten Handzeichen sind im Wesentlichen mit denen der anderen Verbände identisch, werden allerdings durch zusätzliche Zeichen ergänzt. Bei den Handzeichen unterscheidet man zwischen Commandsignalen und normalen Signalen. Commandsignale müssen mit dem gleichen Zeichen bestätigt werden. Das OK-Signal kann natürlich auch anders beantwortet werden, wenn es die Situation erfordert. Andere Zeichen können je nach Situation (optional) bestätigt oder beantwortet werden. Besonders die Zeichen für Zahlen können auch für Sporttaucher sehr nützlich sein. Hier eine Auflistung der wichtigsten Handzeichen.

Handzeichen: OK? OK! Ja! OK? OK! Ja!
Commandzeichen. Das OK-Zeichen wird wie üblich gehandhabt. Es muss (wenn alles in Ordnung ist) mit einem OK-Zeichen beantwortet werden. Es kann auch zum Beantworten einer Frage als "ja" verwendet werden.
Handzeichen: Auftauchen! Auftauchen!
Commandzeichen. Das Auftauchen-Zeichen muss mit dem gleichen Zeichen bestätigt werden. Der Tauchgang wird sofort abgebrochen, und es wird auf dem kürzesten Wege zur Oberfläche getaucht. Beim Höhlentauchen wird umgedreht und der Weg Richtung Ausgang angetreten (zum Beispiel wenn der Umkehrdruck erreicht ist).
Handzeichen: Zurück in diese Richtung und Auftauchen! Zurück in diese Richtung und Auftauchen!
Commandzeichen. Der Zeigefinger zeigt in die Richtung, in die zurückgetaucht werden soll. Es wird sofort umgekehrt und in die angezeigte Richtung zurückgeschwommen, z.B. zur Ankerleine bei einem Bootstauchgang. Dort wird dann aufgetaucht. Das Zeichen wird mit dem gleichen Zeichen (mit Zeigefinger in die richtige Richtung) beantwortet.
Handzeichen: Halt! Halt!
Commandzeichen. Achtung, Verwechslungsgefahr! Dieses Zeichen wird bei einigen Verbänden zum Signalisieren von wenig Luft (50 bar, Reserve) verwendet! Hier ist es die Aufforderung zu stoppen und zu warten. Es muss mit dem gleichen Zeichen beantwortet werden.
Handzeichen: Kaputt! kaputt, defekt
Commandzeichen. Die Bewegung ist so, als wenn man etwas durchbrechen würde. Man kann dieses Zeichen auch Einhändig geben. Inoffiziell wird manchmal auch der "Stinkefinger" benutzt, um ein defektes Ausrüstungsteil anzuzeigen. Das sollte man aber vorher mit seinem Tauchpartner so absprechen, sonst gibt es eventuell Ärger...
Handzeichen: Frage Frage
Um eine Mitteilung als Frage zu formulieren, wird eine Faust gemacht, der Zeigefinger nach oben gestellt und abgeknickt (das ist mit Handschuhen nicht so einfach). Dieses Zeichen wird dem eigentlichen Zeichen vor- und/oder nachgestellt.
Handzeichen: Blasen Blasen
Sollten irgendwo unerwünscht Blasen aufsteigen, so wird auf die Stelle gezeigt und der gestreckte Daumen und Zeigefinger wiederholt geöffnet und geschlossen. Die anderen Finger sind dabei zu einer Faust geformt.
Handzeichen: Foto, Bild machen Foto, Bild machen
Ähnlich wie das Blasen-Zeichen, aber mit gebogenen Fingern. Für mich besonders wichtig!
Handzeichen: Licht Licht
Die Faust wird wiederholt geöffnet und geschlossen. Licht kann die Hauptlampe oder die Reservelampe betreffen. Es wird z. B. benutzt, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Reservelampe aus Versehen angelassen wurde.
Handzeichen: Dekompression Deko
Dekompression. Aus der geschlossenen Faust wird der kleine Finger nach oben gestreckt. Kann z. B. mit der Zeit zusammen benutzt werden (Zahlen siehe unten), um die Dekozeit anzuzeigen.
Handzeichen: Tiefe halten Tiefe halten
Die Hand wird hin und her bewegt. Auf dieser Tiefe soll verweilt werden.

Zahlen

Bei den Zahlen ist folgendes zu beachten: Die Zahlen von 1 bis 5 werden mit senkrecht nach oben gehaltenen Fingern und mit Handfläche zum Tauchpartner gezeigt, die Zahlen von 6 bis 9 werden mit waagerecht gehaltenen Fingern und dem Handrücken zum Tauchpartner gezeigt.
eins zwei drei vier fünf
eins zwei drei vier fünf
sechs sieben acht neun null
sechs sieben acht neun null

Lichtsignale

Lichtzeichen werden von vielen Organisationen gelehrt, in der Praxis aber nur wenig angewendet. Besonders beim Tauchen im Dunkeln (z. B. nachts oder in Wracks und Höhlen) sind sie aber sehr nützlich und werden von GUE-Tauchern konsequent benutzt. Das ist mit ein Grund dafür, warum GUE-Taucher fast immer mit Lampe tauchen.

Der Vorteil von Lichtzeichen gegenüber Handzeichen ist, dass sie bei schlechter Sicht besser zu erkennen sind und auch über größere Entfernungen gegeben werden können. Auch wenn kein direkter Sichtkontakt zwischen den Tauchpartnern besteht (z.B. wenn man hintereinander taucht), können sie benutzt werden. Lichtzeichen lassen allerdings keine sehr detaillierte Kommunikation zu. Wenn es komplizierter wird sind Handzeichen besser geeignet. Auch bei den Lichtzeichen unterscheidet man zwischen Commandsignalen und normalen Signalen.

Bei den Lichtsignalen spricht man von aktiver und passiver Kommunikation. Mit aktiver Kommunikation bezeichnet man den Austausch von Zeichen, um aktiv etwas mitzuteilen oder abzufragen. Sie wird hauptsächlich mit den unten gezeigten Zeichen vorgenommen. Mit passiver Kommunikation ist der Grundsätzliche Umgang mit der Lampe gemeint. Hält man sie im Dunkeln ruhig und so, dass der Partner den Lichtschein sehen kann, so weiß er, dass alles in Ordnung ist. Die Abfrage des OK-Zeichens ist dann eigentlich überflüssig. Besonders wenn man hintereinander taucht ist dies praktisch, da man den Tauchpartner nicht zu sehen braucht, um zu wissen, dass er noch da ist und es ihm gut geht. Bei Problemen werden das Attention-Signal oder das Notfall Signal gegeben. Beide kann der Partner auch dann erkennen, wenn er nur den Lichtschein der Lampe sehen kann.

Vorraussetzung für diese Art der Lampenkommunikation ist ein stark gebündelter Lichtstrahl der Lampe. Bei den von GUE-Tauchern verwendeten Lampen ist das gegeben. Da es nur wenige Lichtzeichen gibt, sind sie recht einfach zu merken.

Lichtzeichen: OK? OK! OK? OK!
Commandzeichen. Das OK-Zeichen wird mit der Lampe auf den Untergrund oder ins Wasser "gemalt" und wie üblich gehandhabt. Es muss (wenn alles in Ordnung ist) mit einem OK-Zeichen beantwortet werden.
Lichtzeichen: Notfall! Notfall!
Das Notfall-Zeichen ist eine schnelle und "wilde" Bewegung, die mit der Lampe auf den Untergrund oder ins Wasser "gemalt" wird. Der Tauchpartner muss sich sofort dem in Not geratenen zuwenden und ihm helfen. Meistens wird dieses Zeichen in einer OOG-Situation gegeben und ist mit entsprechender Dringlichkeit zu behandeln (siehe auch OOG, Safety-Drill).
Lichtzeichen: Aufmerksamkeit erregen Attention! Aufmerksamkeit erregen
Um die Aufmerksamkeit des Tauchpartners zu erregen, wird mit der Lampe eine langsame links-rechts-Bewegung auf den Untergrund oder ins Wasser "gemalt". Wichtig ist eine langsame und kontrollierte Bewegung, damit dieses Signal nicht mit dem Notfallzeichen verwechselt werden kann.

Touch Contact

Höhlentaucher haben sich ein System ausgedacht, mit dem man auch völlig ohne Sichtkontakt noch kommunizieren kann. Sie nennen es "Touch Contact" und es basiert darauf, sich durch Berühren und Anfassen Zeichen zu geben. Die wichtigsten Zeichen sind diese:

  • den Oberarm des Tauchpartners mehrmals ruckartig nach vorne drücken = vorwärts
  • den Oberarm des Tauchpartners mehrmals ruckartig nach hinten ziehen = zurück
  • den Oberarm des Tauchpartners mehrmals drücken oder loslassen = halt!
  • den nach oben gestreckten Daumen von unten in die Faust des Tauchpartners führen = Auftauchen / Tauchgang abbrechen

Beim Höhlentauchen gibt es noch einige weitere Zeichen, die sich hauptsächlich auf das Tauchen ohne Sicht an der Leine beziehen (z.B. Seite der Leine wechseln, zurücktauchen usw.). Grundsätzlich kann man dem Tauchpartner auch die meisten anderen Handzeichen "in die Hand geben".

Wetnotes

Für alle Informationen, die mit den oben genannten Mitteln nicht oder nur sehr kompliziert ausgetauscht werden können, werden schriftliche Notitzen in den Wetnotes benutzt. Das Herausholen und Verstauen sollte jedoch etwas geübt werden. Auch das Schreiben mit dicken Handschuhen ist nicht jedermanns Sache, man soll es ja schließlich auch lesen können.

Das Herausholen und Schreiben in die Wetnotes sollte geübt werden, damit Tarierung und Trim gut bleiben.

 

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