Um Nullzeit bzw. die Dekompressionsprofile zu tauchen braucht man einen Tauchcomputer, einen Bottom-Timer oder eine wasserdichte Uhr mit Tiefenmesser. Zur Bestimmung von Himmelsrichtungen wird ein Kompass benötigt.
Tauchcomputer und Bottom-Timer
GUE-Taucher tragen ihren Computer oder Bottom-Timer am rechten Unterarm. Dort hat man ihn immer im Blickfeld und kann ihn mit der Lampe anleuchten, die in der linken Hand gehalten wird. Während ein Tauchcomputer aus Tiefe und Tauchzeit die Nullzeit und die Dekompressionszeiten und -stufen berechnet (und anzeigt), zeigt ein Bottom-Timer nur die Zeit und die Tiefe an. Nullzeiten und Dekozeiten muss man selbst errechnen oder Tabellen entnehmen. Manche Tauchcomputer können auch in den Bottom-Timer-Modus (Gauge-Modus) umgestellt werden. GUE-Taucher benutzen Bottom-Timer zur Tauchgangsplanung und -durchführung. Das ist altmodisch? Vielleicht, aber es gibt natürlich Gründe dafür. Hier sind einige:
ein Tauchcomputer, den man in den Bottom-Timer Modus (Gauge-Mode) stellen kann
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- Tauchcomputer arbeiten oft nicht mit aktuellen Algorithmen; sie geben meistens lange und flache Dekostopps vor, die nicht dem Stand der neuesten Erkenntnisse entsprechen
- Tauchcomputer sind (aus Haftungsgründen) sehr konservativ in der Berechnung der Tauchgangsdaten; sie müssen auch für Raucher mit 40kg Übergewicht noch ausreichend sicher sein
- gut geplante Dekoprofile ergeben meistens wesentlich kürzere Dekozeiten als die, die von Computern vorgegeben werden und sind dabei noch gesünder, da weniger Mikroblasen zurückbleiben
- man kann nicht nachvollziehen, wie und warum der Computer ein Dekoprofil errechnet hat
- die meisten Tauchcomputer können nicht mit verschiedenen Gasen und Gaswechseln (Trimix, Nitrox, Sauerstoff) rechnen
- bei ständigem Gebrauch eines Tauchcomputers verlernt man, den Tauchgang selbst zu planen und verlässt sich nur noch auf ihn
- beim wiederholten, eigenständigen Planen von Dekoprofilen lernt man den Einfluss der verschiedenen Faktoren (Tiefe, Zeit, Oberflächenpause, Bottommix, Dekogase, Gasverbrauch) sehr genau kennen, verstehen und einzuschätzen
- Tauchcomputer erlauben keine vom vorgegebenen Dekoprofil abweichenden Profile; selbst Tiefenstopps (Deep-Stops) erhöhen die Dekozeiten
- bei Verstoß gegen die vom Computer vorgegebenen Dekostopps sind die meisten Tauchcomputer für viele Stunden gesperrt und nicht mehr zu gebrauchen oder nerven durch lautes Gepiepe
- Tauchcomputer können keine auf die persönlichen Bedingungen (z. B. die körperliche Fitness oder die Anstrengung beim Tauchgang) angepassten Dekoprofile errechnen
- Bottom-Timer sind deutlich preisgünstiger und zuverlässiger als (Mischgas-) Tauchcomputer
Um einen Tauchgang mit Bottom-Timer durchführen zu können, muß er vorher geplant werden. Bei kurzen und flachen Tauchgängen hat man die Nullzeiten irgendwann im Kopf bzw. entnimmt sie Tabellen. Dekompressionstauchgänge, besonders wenn mehrere Gase verwendet werden, sind mit Tabellen oder entsprechender Software (z. B. Deco Planner, V-Planner, HL-Planner usw.) zu planen. Diese Programme errechnen individuelle Dekoprofile und meistens auch noch den Gasverbrauch. Es gibt auch Methoden, Nullzeit- oder Dekoprofile im Kopf auszurechnen. Mehr Details dazu werden in den GUE Tech Kursen vermittelt.
Durchaus nützlich an einem Computer oder Bottomtimer (wenn auch nicht unbedingt notwendig) sind:
- eine unter Wasser bedienbare Stoppuhr mit Sekundenanzeige
- die Anzeige der Durchschnittstiefe; der Beginn der Berechnung muss aber selbst bestimmbar sein (z.B. durch Knopfdruck), sonst nützt diese Funktion nicht viel.
- die Aufzeichnung des Tiefen- und eventuell des Temperaturprofils; dies eignet sich gut zur nachträglichen Tauchgangsanalyse
Kompasse
Kompass mit Gummiarmband
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Kompasse werden zur Bestimmung der Himmelsrichtungen und somit auch zur Bestimmung der getauchten Richtung oder zum Peilen benutzt. Mit Hilfe der Uhr und des Tiefenmessers kann man damit recht genau eine vorgegebene Strecke tauchen oder den Weg zu einem Ziel erreichen.
GUE-Taucher verwenden einen herkömmlichen Taucherkompass, der am linken Arm getragen wird. Die einzige Modifikation betrifft meist das Armband. Wenn ein Kurs genau getaucht werden soll, muss der Kompass vom Arm ab und in die Hand genommen werden, um besser peilen zu können. Das geht am einfachsten, wenn das (meistens mitgelieferte) Plastikarmband gegen Gummis ersetzt wird (siehe Bild). Bei richtiger Länge sitzt der Kompass dann gut am linken Unterarm sowie auch auf der Hand.
Hier noch einige Eigenschaften, die ein guter Kompass haben sollte:
- der Kompass muß für die richtige Magnetzone (abhängig von der Position auf der Erde) ausgelegt sein
- er muss ein nachleuchtendes Zifferblatt haben
- das Armband muss ein schnelles und leichtes Abnehmen und Anlegen des Kompasses unter Wasser erlauben
- er muss eine verstellbare Kompassrose haben
- er muss ein seitliches Peilfenster haben
- er muss auch bei Schräglage (bis ca. 20°-30°) noch genau anzeigen, ohne zu blockieren